restless legs

RLS = „Restless-Legs-Syndrom“ - „Syndrom der unruhigen Beine“

Das Restless-Legs-Syndrom ist ein neurologisches Krankheitsbild. Dabei kommt es meist nur in den Beinen zu Unruhezuständen und zu Missempfindungen (Kribbeln, Ziehen, Reißen und Stechen) bis zu Schmerzen, die die Betroffenen zum Aufstehen zwingen („Nachtwanderer“). RLS tritt in der nächtlichen Ruhesituation, besonders in der Einschlaf-Phase auf und führt zur Schlafstörung mit Tagesmüdigkeit und Leistungsabfall.

Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt. Da RLS kein internistisches, Atem-bezogenes Krankheitsbild ist, werden in der Regel im Schlaflabor keine entsprechenden Biosignale ermittelt und aufgezeichnet. Die Therapie gehört in die Hand des Neurologen.

Rat und Hilfe erhalten Betroffene bei:
Deutsche Restless Legs Vereinigung

Was wir über das RLS wissen

RLS ist ein neurologisches Krankheitsbild. Es tritt vor allem beim Einschlafen, aber auch bei anderen gleichförmig, ruhigen Zuständen auf. Dabei kommt es meist nur in den Beinen, in manchen Fällen aber auch in den Armen zu Unruhezuständen und zu Missempfindungen wie Kribbeln, Prickeln, Ziehen, Reißen, Beißen, Jucken und Stechen bis zu Schmerzen, die die Betroffenen zum Aufstehen zwingen („Nachtwanderer“), denn Bewegung lindert die Qual. RLS-Patienten finden nur wenig Schlaf und dieser ist wegen fehlender Tiefschlaf-Phasen nicht erholsam. Tagesmüdigkeit und Leistungsabfall wie bei anderen Schlafstörungen sind die Folge.

Da die Erkrankung oft verkannt wird und von einer hohen „Dunkelziffer“ auszugehen ist, besteht Ungewissheit über ihre tatsächliche Häufigkeit. Manche Angaben sprechen von einem Anteil von bis zu 10% der Bevölkerung, wobei Frauen häufiger erkranken. Meist treten die Symptome erst nach dem dreißigsten Lebensjahr mit zunehmender Tendenz auf, anfangs oft schubartig, d.h. mit monatelangen beschwerdefreien Interwallen, später dann ständig.

Obwohl bereits 1944 von einem schwedischen Arzt beschrieben, konnten die Ursachen, die zweifellos im Gehirn zu suchen sind, bis heute nicht enträtselt werden.

Bekannt ist, dass es eine primäre, vererbte (idiopathische) und eine sekundäre, erworbene Form gibt.

Die vererbte, primäre oder idiopathische Form beruht wahrscheinlich auf einem Gen-Defekt.

Die sekundäre, erworbene Form ist Begleiterscheinung anderer Erkrankungen. Ursächlich könnte eine Störung der Übertragung des zerebralen Botenstoffs Dopamin sein, ausgelöst z.B. durch rheumatische Arthritis, Hormonstörungen, Schilddrüsen-Funktionsstörungen, Eisenmangel, Schwangerschaft oder Nierenschäden. Besonders peinigend wirkt sich die Kombination mit Dialyse-pflichtigen Nierenerkrankungen aus, bei denen die Patienten ja stundenlang an die Dialyseanlage „gefesselt“ sind.

Die Diagnose stellt er Neurologe. Zur Unterscheidung von anderen Schlafstörungen kann eine Untersuchung im Schlaflabor beitragen, sofern dabei auch die Beinbewegungen aufgezeichnet werden. Mehr als fünf periodische Beinbewegungen pro Stunde sind auffällig.

Heilung gibt es nicht, nur Linderung.

Eine Behandlung mit Beruhigungsmitteln ist nicht empfehlenswert, da sie die Krankheitserscheinungen verstärkt.

Bei der primären Form helfen anfänglich abgesehen von Bewegung (Walking) Massagen, das Bürsten der Beine und kalte Fußbäder. Betroffene sollten Koffein, Alkohol und Stress meiden. Bei fortgeschrittener Erkrankung lindern manchmal aus der Parkinson-Therapie stammende Medikamente, die den im Gehirn „tätigen“ Botenstoff Dopamin stimulieren oder ersetzen.

Linderung bei der sekundären Form bringen Neuroleptika und Antidepressiva, also ebenfalls Medikamente, die in den Dopamin-Haushalt eingreifen.