Schlafstörungen und deren Krankheitsfolgen

Die Hauptsymptome der schlafbezogenen Atemregulationsstörungen sind Schnarchen und Tagesmüdigkeit sowie Tagesschläfrigkeit. Es kann sich bei Schnarchen um ein harmloses, den Partner störendes Symptom handeln. Schnarchen kann jedoch auch Ausdruck einer schwerwiegenden behandlungsbedürftigen Erkrankung sein. Schnarchen und damit verbundene Schlafapnoe können Krankheiten verursachen: Beispielsweise verlieren Blutgefäße (Arterien) teilweise ihre Elastizität (Dehnfähigkeit), wodurch Schnarcher häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und nachfolgend Herzinfarkt und Schlaganfall erkranken. 40% der Menschen mit Bluthochdruck leiden unter Schlafapnoe.

Jahrelange Schlafstörungen führen außerdem zu Kopfschmerzen, Migräne und Übellaunigkeit bis zu Depressionen.

Unausgeschlafene und übermüdete Menschen zeigen verschlechterte Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit mit entsprechender Fehler- und Unfallhäufigkeit.
Laut aktuellen (2018) Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es zuletzt pro Jahr 3600 Tote durch Müdigkeit, davon jährlich rund 1800 Tote im Straßenverkehr.

Da schließlich ein von Erstickungsanfällen unterbrochener Schlaf den Schnarchern keine Erholung bringt, sind sie tagsüber müde und unkonzentriert. Sie verursachen daher z.B. auch sieben mal häufiger Verkehrsunfälle.

9% der Frauen und 24% der Männer leiden unter Schlafapnoe. Die Ursachen der Schlafapnoe (Apnoe, griechisch = „Windstille“) sind noch nicht in allen Punkten geklärt. Bekannt ist, dass es durch Einengung und Verlegung (Obstruktion) der oberen Luftwege zur Erhöhung des Atemwiderstandes kommt. Vor allem in Rückenlage kann die erschlaffte Zungenmuskulatur in Richtung Rachen sinken, den Rachenraum für etliche Sekunden verschließen und abdichten (siehe Bilder unten): Es kommt zum zeitweiligen Atemstillstand und zum Kampf gegen die Erstickung. Fetteinlagerungen bei Übergewicht, vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln sowie Verengungen in der Nase führen ebenso zur Einengung der Atemwege. Die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Schlaftabletten), fettreiches Essen und Alkohol (wirkt u.a. muskelentspannend) begünstigen zusätzlich Apnoen. Der Schläfer erreicht im Kampf mit der Luftnot nicht die erholsamen Tiefschlaf-Phasen.

Schnarchen ist hier nur ein Symptom. Schleimhaut und Weichteile sind verdickt und gleichzeitig erschlafft. Der schnelle, scharfe Luftstrom trocknet die Rachenschleimhaut zusätzlich aus. Die schlaffen Weichteile und die Schleimhaut des Mund-Rachen-Raumes beben dann im Luftstrom der Atmung.

Schließlich gibt es sicher auch zentral-nervöse Ursachen für die Schlafapnoe. Im Stadium der Erforschung ist eine Hypothese an der Universität von Kalifornien, wonach die Ursachen der Schlaf-Apnoe-Erkrankung in der Kindheit liegen und ein Zusammenhang mit Stottern besteht. Stottern liegt ebenso in falscher Atemtechnik begründet. Das Gehirn soll in diesen Fällen an bestimmten Stellen schwächer ausgebildet sein. (Quelle letzter Absatz: Somno 1/2003 ).

Normale Atmung

Schnarcher-Atmung

 

 

 

 

 

 

 

 


Bild-Quelle: Scheu Dental